Hundesport

Grundlegend ist zu sagen das sich jedes Training, individuell nach jedem Hund und seinem Besitzer richtet. Es gibt nicht DIE eine Methode für alles und jeden!

Basis

Damit das Team aus Hundeführer und Hund an verschiedenen Prüfungen teilnehmen darf, muss vorher eine sogenannte Begleithundeprüfung erfolgreich absolvieren.
In unserer Gesellschaft wird heutzutage vermehrt auf das friedliche und korrekte Verhalten von Hund und Hundehalter geachtet. Deshalb empfehlen wir grundsätzlich jedem eine Begleithundeprüfung zu laufen, man könnte es als eine Art Hundeführerschein sehen. Dabei werden die aller grundlegendsten Kommandos geprüft.

In dieser Gruppe werden die erlernten Kommandos aus der Welpen Schule weiter intensiviert. Es werden Stück für Stück die Hilfsmittel reduziert, damit dein Hund auf dich hört und nicht einfach alles für ein Leckerchen macht.
Hat dir diese Arbeit Spaß gemacht, dann steht dem weiteren Ausbau der Fertigkeiten nichts im Wege.

IGP

Der IGP-Sport setzt sich aus 3 Sparten zusammen, die ich dir im Folgenden kurz vorstellen möchte. Um eine vollwertige IGP-Prüfung abzulegen, müssen Hund und Hundeführer in Unterordnung, Fährte und Schutzdienst ausgebildet und zu einem echten Team zusammengewachsen sein.
Bevor eine IGP-Prüfung abgelegt werden kann, müssen Hund und Hundeführer die Begleithundeprüfung bestanden haben.

Fährtenarbeit: bei der Fährtenarbeit gilt es, 300 bis 600 Schritt lange Fährten zu verfolgen und bis zu drei Gegenstände zu erkennen und anzuzeigen/zu verweisen.

Unterordnung: in verschiedenen Übungen soll der Hund zeigen, dass er freudig, exakt, schnell und aufmerksam die Hörzeichen des Hundeführers ausführt. Das umfasst Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz-, Platz- und Stehkommandos aus der Bewegung sowie Apportierübungen.

Schutzdienst: mit der dritten Abteilung wird die Vielseitigkeitsprüfung komplett. Hier wird der Gehorsam des Hundes in Grenzfällen überprüft. Es beginnt mit dem Aufspüren des Scheintäters (Helfer). Danach folgen Situationen, in denen das Verhindern von Fluchtversuchen, das Bewachen oder das Verhindern eines Überfalls geübt wird. Ganz entscheidend für diese Arbeit mit dem Hund ist die Disziplin des Hundeführers und das Verhalten des Hundes. Vom Hund wird z.B. Ausgeglichenheit, Nervenstärke, Selbstbewusstsein, Belastbarkeit und gute Kommunikation mit dem Hundeführer verlangt.

Obedience

Zu dieser Sportart gehört neben der vollständigen Beherrschung der Basishörzeichen auch das Apportieren von unterschiedlichen Materialien (Holz, Metall, Kunststoff). Besonders wichtig ist beim Obedience die Kontrolle auf Distanz. Dabei lenkt der Hundeführer seinen Hund nur durch Hör- und Satzzeichen aus größerer Entfernung. Auf diese Anweisungen hin muss der Hund präzise zwischen der Sitz-, Steh- und Platz-Position wechseln, wird zu unterschiedlichen Markierungspunkten geschickt und muss zwischen rechts und links unterscheiden können.

Beim Richtungsapport wird der Hund gezielt zu einem der drei ausgelegten Bringhölzer geschickt (Mitte, rechte Seite, linke Seite) und darf nur das angezeigte Objekt apportieren. Ein weiteres Element beim Obedience ist die Geruchsidentifikation. Aus mehreren identischen Objekten muss der Hund das herausfinden, welches der Hundeführer vorher berührt hat.

Seit 2002 wird Obedience auch in Deutschland angeboten. Alle Hundesportverbände im VDH betreiben aktiv und erfolgreich diese Sportart und richten mehr als 250 Wettkämpfe jährlich aus.

Worin der Sinn von Obedience liegt? Diese Sportart gibt Hundesportlern die Möglichkeit, ihre Vierbeiner sinnvoll zu beschäftigen. Die Arbeitsweise der Spitzenteams fasziniert viele Hundebesitzer. Präzises und regelmäßiges Training ist Grundvoraussetzung für den Erfolg in diesem Sport. Die Arbeitsfreude der Hunde sollte dabei aber immer im Vordergrund stehen.

Agility

Agility verlangt auch von Menschen sehr viel Koordination, Körpergefühl und schnelle Reaktionen. Denn der Hundehalter muss seinen Hund an der unsichtbaren Leine durch den Parcours lenken. Dabei läuft er neben den Hindernissen her und steuert das Tier lediglich durch Körpersprache und Hörzeichen.

Bei diesem Sport ist eine gemeinsame Leistung gefragt. Hier können Mensch und Hund zeigen, was sie können und wie gut sie aufeinander eingestellt sind. Es gewinnt das schnellste Team mit den wenigsten Fehlern.

Agility eignet sich für fast alle Hunderassen, sprecht uns einfach an.

Fährtenarbeit

Was für manche wie ein gemächlicher Zeitvertreib auf umgepflügten Äckern aussieht, ist in Wirklichkeit ein spannender Sport. Bei der Fährtenarbeit können Hunde Fähigkeiten unter Beweis stellen, die erstaunlich sind.
Der Hundeführer ist hoch konzentriert. Dasselbe gilt für den Malinois, der darauf wartet, loslegen zu können. Vor den beiden: ein Acker, auf dem es eine Fährte gibt. Die wurde Stunden zuvor, von einem anderen Fährtenexperten, gelegt.

Zwei feine Stäbe, auf deren Spitzen Korken stecken, kennzeichnen die Startlinie. Endlich gibt der Hundeführer das Kommando zum Loslegen. Der Malinois zögert keine Sekunde. Der kräftige Rüde wird schneller, um sich dann plötzlich hinzulegen. Er hat einen der Gegenstände gefunden, die entlang der Fährte abgelegt wurden.

Die Anzahl der Gegenstände steigt mit dem Schwierigkeitsgrad der Fährtenhundprüfung (FH). Während bei der FH 1 nur vier Gegenstände aufgespürt werden müssen, sind es bei der FH 2 ganze sieben Gegenstände, die der Hund auf dem Weg zum Ziel anzeigen muss. Bei dieser Arbeit orientiert sich der Hund an Bodenverletzungen und Bodenverdichtungen, die durch Trittsiegel (Fußspuren) des Fährtenlegers entstehen. Solch eine Spur zu finden ist für den Hund anspruchsvoll.

Die Faszination Fährtenarbeit greift um sich. Immer mehr Hundehalter interessieren sich dafür und wollen die Leistungen ihres Hundes sogar wettbewerbsmäßig unter Beweis stellen. Sie ist sogar ein fester Bestandteil der Prüfung für Gebrauchshunde (IPO). Einsteiger beginnen mit der ersten Prüfungsstufe, bei der eine 300 Schritt lange Fährte und zwei Gegenstände auf Hund und Hundeführer warten. Hier darf die Fährte sogar noch selbst gelegt werden. Danach erhöht sich die Strecke bis auf 300 Meter und bei der dritten Prüfungsstufe müssen 600 Schritt bewältigt und drei Gegenstände aufgespürt werden

Rally- Obedience

Diese Sportart ist für fast jeden Hundehalter geeignet und passt durch die abwechslungsreiche Vielfalt auch zu den meisten Hunden. Rally Obedience kommt mit wenig Zubehör aus und ist unkompliziert durchführbar. Nicht nur für Profis: selbst Kinder können im Parcours schon spielerisch mit ihrem Hund Unterordnungsübungen probieren.

Im Vordergrund steht die perfekte Kommunikation zwischen Mensch und Hund, denn beim Rally Obedience ist partnerschaftliche Zusammenarbeit als Team gefragt.
Rally Obedience ist in Deutschland noch eine recht junge Sportart. Sie wurde vor einigen Jahren in den USA entwickelt und hat dort bereits eine große Anhängerschaft erobert.

So funktioniert es:
Der Hundeführer durchläuft mit seinem Hund einen vorgegebenen Parcours, der möglichst schnell und präzise abzuarbeiten ist. An jeder Station finden sie ein Schild, auf dem angegeben ist, was dort zu tun ist und in welche Richtung es anschließend weitergeht.

Das Besondere an diesem Sport: Hund und Mensch dürfen und müssen während ihrer Arbeit ständig miteinander kommunizieren. Der Hund darf jederzeit angesprochen, motiviert und gelobt werden.

Die Aufgaben im Parcours bestehen aus klassischen Unterordnungsübungen wie Sitz-, Platz-, Steh-Kommandos, aber auch Kombinationen aus diesen Elementen. Es sind Richtungsänderungen um 90°, 180° und 270° nach rechts und links zu absolvieren sowie 360° Kreise. Andere Schilder fordern auf, einen Slalom um Pylonen zu machen oder den Hund über eine Hürde voraus zu senden oder abzurufen. Fester Bestandteil eines Parcours sind außerdem die sogenannten Bleib- oder Abrufübungen. Eine Besonderheit ist die Übung zur Futterverweigerung, bei der das Team an gefüllten Futternäpfen vorbeigehen muss, ohne dass sich der Hund bedient.

Bewertet wird das Team nach Punkten und Zeit.